Bitcoin

Lieber Bitcoin-Enthusiast, Krypto-Interessent und Einsteiger. Möchtest Du Dich grundlegend über Bitcoin und Blockchain informieren? Ich selbst bin sehr über die weltweite Adaption von Bitcoin überzeugt und es ist absolut richtig, ich benötigte eine sehr lange Zeit das Thema Bitcoin und Blockchain technisch, ökonomisch und sozialpolitisch verstanden zu haben. Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag mein Wissen, Erfahrungen und meine eigene Meinung zum digitalen Gold mit Dir teilen und werde diesen Beitrag auch immer weiter mit Informationen erweitern. Nicht nur die Technik dahinter möchte ich Dir näher bringen, sondern auch der ökonomische und sozialpolitische Zusammenhang dahinter, der nicht vernachlässigt werden darf. Welcher Mehrwert wird mit Bitcoin geschaffen?

Bitcoin

Dislaimer: Kryptowährungen sind neuartige Anlageklassen, demnach noch stark volatile Hochrisiko-Wertanlagen und ein Totalverlust des investieren Betrags ist durchaus möglich. Ich schildere mein eigenes Verständnis, meine eigene Meinung und erteile keine Empfehlung zum Investieren bzw. Handeln. Dieses ist keine Finanz- und Steuerberatung! Wenn Du in Kryptowerte investieren möchtest, passiert es auf eigene Gefahr und ich übernehme keine Haftung für Dein Handeln.

Was ist die dezentrale Blockchain und was ist Bitcoin?

Die dezentrale Blockchain ist die innovative Technologie auf dem das Ökosystem Bitcoin basiert. Alternierend zum Bitcoin gibt es auch weitere Kryptowerte (Coins) wie z.B. Etherium, Cardano und Ripple’s XRP, die ebenfalls als eigenständige Blockchain-Technologie funktionieren. Dennoch werde ich im weiteren Verlauf mich auf den Bitcoin beziehen. Demnach kann Bitcoin ohne Blockchain nicht funktionieren, eine Blockchain kann es jedoch ohne Bitcoin. 🙂

Die Blockchain, eine Kette aus Blöcke, kann vereinfacht als fälschungssichere Datenbank beschrieben werden. Sie beinhaltet Blöcke, die auf den jeweiligen Vorgänger-Block referenzieren, eine Eigenschaft die Persistenz bzw. Sicherheit schafft. In einem Block befinden sich die wesentliche Bereiche, Block-Header und die einzelnen Transaktionen, mit folgenden Informationen:

  • Block-Header
    • Proof of Work: Hashwert des Blocks (z. B. 000000000000000000068a1bfe9244fd2e6937f6556bbb114aff93e35fa8f88b)
    • Previous Block: Hashwert des Vorgänger-Blocks (z. B. 00000000000000000009a012d294df7099d857bff55f7dbea5aa5ad2c2e93bb6)
  • Transaktionen
    • Sender-Adresse
    • Empfänger-Adresse
    • Betrag

Mit seinen Transaktionen fungiert ein Block als Kassenbuch. In einer Transaktion befinden sich die öffentlichen Adressen von Sender und Empfänger sowie der gesendete Betrag in Bitcoin (BTC). Bis max. 4.000 Transaktionen kann ein Block umfassen und wird durchschnittlich alle zehn Minuten durch die Miner erstellt.

Bevor Transaktionen in einem Block aufgenommen werden, befinden sie sich in einer Art Wartezimmer. Eher ist es ein Speicher, dem sogenannten Mempool. Transaktionen im Mempool, die eine höhere Gebühr vorweisen, werden priorisiert und eher von den Minern in einem Block geschrieben als Transaktionen mit einer niedrigeren Gebühr. Ich habe schon Mal eine Transaktion mit einer relativ niedrigen Gebühr versendet woraufhin die Durchschnittsgebühren fast zeitgleich um 300% gestiegen ist. Die Transaktion hat tatsächlich 4-5 Werktage gedauert, bis sie in einem Block geschrieben wurde. Hinzu kam, dass der Mempool mit Transaktionen überfüllt war. Generell wird eine Transaktion aber schon innerhalb von 10 Minuten in einem Block geschrieben. Das Schreiben in einem Block ist zugleich die erste Bestätigung der erfolgten Transaktion. Bei der Erstellung des nächsten Blocks (nach ca. weiteren 10 Minuten), des übernächsten Blocks (nach ca. weiteren 10 Minuten), usw. erfolgen dann die zweite Bestätigung, die dritte Bestätigung, etc. Nach 24 Stunden folgen weitere ca. 144 Blöcke auf dem Block, in dem sich Deine Transaktionen befinden. Dann wäre es die 145. Bestätigung der Transaktion. Auf den meisten Wallets wird allerdings in den meisten Fällen schon die sechste Bestätigung als endgültig bestätigt. Es ist dann schon unmöglich, dass diese Blöcke manipuliert werden. Für die Absicherung/Synchronisation sind die Bitcoin Full Nodes zuständig, auf das ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eingehen werde.

Die aktiven Teilnehmer des Blockchain-Netzwerks, die Miner, fassen die Transaktionen in Blöcke zusammen und lösen durch hohe Rechenleistungen komplexe, mathematische Rätsel. Der Miner, der zuerst dieses Rätsel löst, erhält eine Entlohnung von derzeitig 6,25 Bitcoin und fügt diesen Block der Blockchain hinzu. Alle unfertigen Blöcke der anderen Miner werden dadurch ungültig, müssen verworfen werden, akzeptieren diesen Block und es beginnt erneut mit einem neuen Rätsel für die Bildung eines darauffolgenden Blocks.

Damit im Schnitt alle zehn Minuten unabhängig von der Hashrate (die Rechenpower der Miner) ein Block gefunden wird und nicht früher oder später, wird im Bitcoin-Netzwerk bzw. im Mempool ein Difficulty (Schwierigkeitsgrad) festgelegt, dieser die Dauer zum Lösen dieses Rätsels mit beeinflussen kann. Um die 10 Minuten konstant zu halten, müssen Hashrate und Difficulty in Waage bleiben. Die Anzahl der Transaktionen im Mempool spielen dazu keine Rolle. Wie o. g. kann ein Block bis zu 4.000 Transaktionen beinhalten oder aber auch nur wenige Transaktion.

Eine Entlohnung von 6,25 Bitcoin ist nicht in Stein gemeißelt, denn nach 210.000 Blöcken findet das Halving statt. Beim Halving, das ca. alle vier Jahre nach dem Bilden der o. g. Blockanzahl stattfindet, wird die Entlohnung (wie der Name schon sagt) halbiert. In diesem Fall wird voraussichtlich erst in 2024 auf 3,125 BTC das Bitcoin-Mining reduziert. Dieser Halbierungsprozess dauert bis ca. 2141 an, bis alle 21 Mio. Bitcoins geschürft wurden. Ab dann werden Miner nur durch die Transaktionsgebühren im Netzwerk entlohnt.

Der Bitcoin ist physikalisch nicht greifbar. Bitcoins existieren ausschließlich als Werteintrag in den Transaktionen. Um einen Nachweis über den Besitz von Bitcoins zu haben, wird eine Wallet benötigt. Öfters wird es so verstanden, dass in einer Wallet in irgendeiner Form diese Bitcoins liegen. Das ist definitiv weder physisch noch digital nicht der Fall. Eine Wallet beinhaltet keine Bitcoins, sondern ist ein Verwaltungsinstrument der eigenen Kryptowerte. Du kannst Dir das eher als Schlüsselbund mit drei verschiedenen Schlüsseln vorstellen als ein Portmonee. Der Schlüsselbund besteht aus der öffentlichen Adresse (public address), öffentlicher Schlüssel (public key) sowie der private Schlüssel (private key).

Die Bestandteile einer Wallet:

  • Public Address (darf öffentlich geteilt werden. Dorthin werden Bitcoins gesendet)
  • Public Key (darf öffentlich geteilt werden. Dorthin werden Bitcoins gesendet. Ähnlich wie eine IBAN)
  • Private Key (unbedingt geheim halten. Besitzer eines Private Keys können auf die Bitcoins zugreifen und z.B. auf eine andere Wallet transferieren)

Ist eine Wallet in der Praxis so kompliziert?

Eigentlich nicht. Es gibt einen einfachen und einen etwas komplexeren Weg. Der einfache Weg kann mit einem Dienstleister wie z. B. NURI (früher Bitwala), crypto.com, Binance, usw. einfach gehandhabt werden. Auf diesen Plattformen werden FIAT-Währungen (EURO, Dollar, etc.) z. B. per SEPA-Überweisung transferiert. Wurden die Beträge auf den Plattformen gutgeschrieben, dann können u. a. Bitcoins gekauft werden. In diesen Wallets kannst Du auch Deinen Bitcoinstand und den aktuellen Gegenwert sehen. Ebenfalls können darüber auch die Kryptowerte auf andere Wallets gesendet oder empfangen werden.

Aus eigener Erfahrung kann ich für den Start in die Kryptowelt den deutschen Dienstleister NURI (früher Bitwala) empfehlen. Es ist ein deutscher Fintech-Dienstleister mit Banklizenz, wo Du neben Kryptowährungen auch ein eigenes, kostenloses Girokonto mit VISA-Debitkarte erhältst. Also eine praktische Mischform aus Bank und Kryptobroker.

So kann man durchaus mit dem ersten Erwerb von Bitcoins beginnen. Allerdings besteht immer das Risiko, dass die Dienstleister aus irgendeinen Grund den Betrieb einstellen (Pleite, Hacking, Betrug, etc.) Dann sind deine Bitcoins unwiderruflich verloren. Geläufig ist stets der Spruch unter Bitcoiner „Not your key, not your coins“. Deswegen empfehle ich nach dem Ansparen einer bestimmten Summe, z. B. bei einer Summe bei dem einen Verlust besonders schmerzhaft ist, die Erstellung einer eigenen Hardware-Wallet. Dieses ist z. B. mit der BitBox02 und dem Ledger Nano möglich. Achte bitte darauf, dass Du die Hardware-Wallets nur direkt bei den Herstellern Shift Crypto bzw. Ledger beziehst.

Mit einer Hardware-Wallet fährst Du sicherer und es ist dann völlig egal, wenn ein Krypto-Broker, eine Krypto-Börse plötzlich vom Markt verschwindet oder das FBI die Private Keys von den Anbietern einfordert. Ab dann ist man selbst für die Verwahrung der Kryptowerte verantwortlich. Dann muss man nur auf das USB-Stick-ähnliche Gerät sowie auf den Wiederherstellungscode der Wallet sehr gut vor Verlust und Diebstahl achten. Dieser Wiederherstellungscode, der sogenannte Mnemonic Seed, besteht aus 24 Wörtern.

Hardware-Wallet Bitbox02 in der Bitcoin only-Version
Meine Bitbox02 in der Bitcoin only-Version

Ich selbst verwende für meine Bitcoinwerte die BitBox02 in der Bitcoin Only-Version, da ich sie für die derzeit sicherste Hardware-Wallet halte. Getrennt von den Bitcoin-Werte verwahre ich meine alternativen Kryptowerte (Alt Coins) auf dem Ledger Nano X auf. Dieser unterstützt eine Vielzahl von alternativen Kryptowährungen.

Hardware-Wallet Ledger Nano X
Mein Ledger Nano X

Wie und wie viel Bitcoin sollte man für den Anfang investieren?

Das ist immer abhängig von der jeweiligen Risikobereitschaft eines Investors. Ich habe ca. 15% meines Investmentportfolios in Kryptowerte investiert. Mein Anlagehorizont wird sich über mehrere Jahre ziehen und sehe kein Verkauf des digitalen Guts. Emotionen werde ich bei Kursschwankungen außen vor lassen und gelegentlich nachkaufen, wenn der Kurs einbricht. Das sind gute Gelegenheiten günstig nachzukaufen. Was ich bereits seit dem Vorjahr durchziehe ist ein Krypto-Sparplan. D. h. jeden Monat zahle ich eine Summe X auf mein NURI-Konto (Bitwala) und kaufe mir unabhängig vom aktuellen Kurs neue Bitcoins. Derzeit erfolgt es halbautomatisch bzw. ich muss aktiv den Kryptokauf vollziehen, aber ich habe mitbekommen, dass der Dienstleister NURI an einer vollautomatisierten Sparplan-Lösung arbeite. Ähnlich wie ich es mit meinen ETF-Sparplänen handhabe, möchte ich auch dort emotionslos den Cost-Average-Effekt nutzen und von einen möglich, stetigen Kursaufstieg profitieren.

Bitcoin Lending, Staking und Liquidity Mining

Dieser Bereich ist für mich noch Neuland und habe mich auch allein wegen der steuerlichen Thematik zunächst damit nicht befasst. Bitcoins zu kaufen und sie mindestens ein Jahr unberührt zu halten (Hodln), müssen meiner Auffassung nach nicht versteuert werden. Trotzdem sollten sie in der Steuererklärung deklariert werden. Werden Gewinne durch Lending, Staking oder Liquidity Mining erzielt, so sind diese nicht steuerfrei und müssen mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz abgeführt werden. Die dafür eingesetzten Coins werden erst nach 10 Jahren, nachdem sie dann einfach nur ruhen, steuerfrei. Derzeit (Stand Juli 2021) ist die Besteuerung nicht vollständig geklärt und befindet sich aktuell in Erarbeitung beim Gesetzgeber. Bitte vergewissere in der Steuerthematik Dich selbst und ziehe einen Steuerberater herbei, denn meine Ausführung ist keine Steuerberatung!

Oftmals herrschen großzügige Renditeversprechen im Krypto-Decentralized Finance-Bereich (DeFi) und stufe diese Anlagenklasse auch als einer der Riskantesten ein. Mir ist stets bewusst, dass das eingesetzte Kapital jederzeit und vollständig verloren gehen kann. Ich habe auch nur einen kleineren Anteil meiner gesamten Kryptowerte in DeFi investiert, eine Summe, die ich bei einem Verlust verschmerzen kann. Gleichermaßen nutze ich zwei Plattformen und nutze das Staking von Polkadot (DOT) auf kraken.com sowie das DFI-Staking auf Cake.

Folgende Hardware-Wallets habe ich im Einsatz…

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